Bei der 34. Tagung der Inklusionsforscher (IFO-Tagung) mit dem Thema „Grenzen.Gänge.Zwischen.Welten“ in Wien, vom 25.-28.2.2020 veranstaltete das Projektkonsortium ein zweistündiges Symposium zur Frage von „Praktikumsbegleitung als zentraler Ort der Vermittlung zwischen Subjekt und inklusionsorientiertem Handeln“.
Ass. Prof. Dr. Michael Wininger (Berta von Suttner Privatuniversität St. Pölten) moderierte das Symposium, das einen bisher nicht hinreichend berücksichtigten Aspekt inklusiver Bildung in den Fokus nahm. Fachkräfte müssen innerpsychische Grenzen erkennen und überwinden, um im Äußeren der pädagogischen Situation eine inklusive Gemeinschaft gestalten zu können. Kern dieser psychischen Arbeit ist die Anerkennung von Eigenem als fremd oder vertraut. Dieser Zugang sollte schon in der Begleitung von Praktika angebahnt werden, da Studierende im Praktikum unweigerlich mit inneren Begrenzungen konfrontiert werden.
Die Erkenntnisinteressen im Symposium lagen in der Erörterung
– der Grundannahme der Wechselwirkung von innerpsychischen Inklusions-/Exklusionstendenzen und der Gestaltung von inklusiven Interaktionsprozessen/-strukturen.
– von Formaten, die diese Wechselwirkung in der Lehrer*innenbildung bearbeitbar machen.
Jean-Marie Webers Beitrag „Inklusion als gewollte Arbeit mit Alterität“ thematisierte, warum den Studierenden im Praktikum der Einfluss ihrer subjektiven Konstruktionen von Andersheit und Gleichheit auf ihr Handeln nahe zu bringen ist und wie Praktikumsbegleiter*innen auf die Aufgabe vorbereitet werden können, solche Mentalisierungsprozesse anzuleiten.
Margit Datler stellte das im Projekt erarbeitete Praktikumsbegleitmodul vor: „Reflection on self and others in inclusive action – Die Gestaltung eines inklusiv-reflexiven Praxisbegleitseminars“. Ausgehend von eigenen schulbiographischen Erlebnissen wird der Bezug der Studierenden zu Differenzerfahrungen hergestellt. Durch das Mentalisieren der Erlebnisse von Differenz und Kongruenz wird Lehramtsstudierenden ein Bildungsangebot gemacht, in dem sie die Entstehung und Bedeutung ihrer aktuellen psychischen Strukturen erfassen, die wesentlich mitbeeinflussen, wie sie Schulpraktika erleben, mit Heterogenität umgehen und Inklusions-/Exklusionsprozesse später in der selbstverantworteten Praxis gestalten.